Inflammatorische Kardiopathien
Zu den inflammatorischen Kardiopathien gehören Herzerkrankungen mit einer Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis, kardiale Sarkoidose) und/oder des Herzbeutels (Perikarditis). Bei der Peri- und Myokarditis sind oft Viren die Ursache; es können aber auch andere infektiöse Faktoren wie Bakterien, Pilze oder nicht-infektiöse Auslöser wie Gifte, Drogen, Tumoren und Autoimmunreaktionen eine Peri-/Myokarditis induzieren. Im speziellen Fall der kardialen Sarkoidose ist eine systemische granulomatöse Entzündung die zugrundeliegende Ursache, häufig mit primärem oder zusätzlichem Befall anderer Organe, meist der Lunge. Aber auch ein isolierter Befall des Herzens ist möglich und wird häufig erst spät erkannt.
Inflammatorische Kardiomyopathien präsentieren sich klinisch sehr unterschiedlich und verlaufen verschieden. Die Symptome können von Brustschmerzen, Luftnot, Müdigkeit, Fieber, Schwäche, Schwellungen der Beine bis zu Herzrasen reichen. Die Peri-/Myokarditis verläuft meist harmlos und heilt folgenlos aus. In einigen Fällen kann sie jedoch zu einer Herzmuskelschwäche, Rhythmusstörungen oder plötzlichem Herztod führen. Zu beachten ist, dass die inflammatorischen Kardiomyopathien, insbesondere die akute Myokarditis, eine häufige Todesursache bei jungen Erwachsenen sind (plötzlicher Herztod während des Sports). Es ist wichtig, die korrekte Diagnose mittels ausführlicher Anamnese, körperlicher Untersuchung, Labor, EKG, Herz- Ultraschall Untersuchung sowie ggf. Herzkatheter mit Herzmuskelbiopsien und Magnet Resonanz Imaging (MRI) sowie PET-CT zu stellen. Abhängig von den Resultaten und der zugrundeliegenden Erkrankung wird die individualisierte Therapie eingeleitet.
Unser Team - bestehend aus spezialisierten Kardiologinnen und Kardiologen aus dem Gebiet der Herzinsuffizienz, kardiale Bildgebung, Rhythmologie, Rehabilitation und Sportmedizin - betreut diese Patientinnen und Patienten bezüglich Diagnostik, Therapie, Sportempfehlung und Verlaufskontrollen gemeinsam engmaschig. Weiter arbeiten wir interdisziplinär eng mit der Pneumologie, Rheumatologie, Onkologie, Infektiologie, Herz-Gefässchirurgie zusammen, um die Patientinnen und Patienten mit einer inflammatorischen Kardiopathie bestmöglich zu behandeln.