Interdisziplinäre Sprechstunde für Koronaranomalien
Koronaranomalien repräsentieren eine Gruppe von Fehlbildungen der Herzkranzgefässe mit einem abnormalen Abgang, einem abnormen Verlauf oder Endung des Herzkranzgefässes. Diese angeborenen Fehlbildungen sind sehr selten und bleiben in den meisten Fällen, insbesondere wenn die Betroffenen ohne Symptome sind, das ganze Leben lang unerkannt und ohne negative Folgen. Bei gewissen Varianten der Koronaranomalien können jedoch Herzbeschwerden wie Schmerzen über der Brust, Rhythmusstörungen, Atemnot, Schwindel bis hin zu Bewusstlosigkeit auftreten. In Autopsie-Studien konnte gezeigt werden, dass Koronaranomalien eine der häufigsten Ursachen für den plötzlichen Herztod sind, insbesondere bei jungen kompetitiven Sportlerinnen und Sportlern.
Die Abklärung von Koronaranomalien, sowie auch die Therapie ist sehr anspruchsvoll und wird jeweils individuell gefällt. Zu den Abklärungsschritten gehören neben der Ergometrie und Echokardiographie, nicht-invasive Bildgebungsmethoden wie Koronar-CT, u.U. spezielle nuklearmedizinische Untersuchungsmethoden, Magnet Resonanz Tomographie, sowie invasive Methoden, wie die Koronarangiographie mit spezieller intravaskulärer Bildgebung und Ischämie-Testung. Unter Berücksichtigung der Symptome, des Sportverhaltens, sowie der nicht-invasiven und invasiven Bildgebung wird von einem Expertenteam der Bildgebung, der invasiven Kardiologie, der Herzchirurgie und der Sportmedizin, gemeinsam mit der Patientin / dem Patienten die weitere Therapie besprochen und geplant, z.B. konservativ (z.B. Empfehlungen zum Sportverhalten), medikamentös, chirurgisch.
Die interdisziplinäre geführte Koronaranomalie-Sprechstunde am Inselspital soll Patientinnen und Patienten mit einer Koronaranomalie eine optimale Betreuung bieten und eine bestmögliche Lebensqualität gewährleisten.