Lungenembolien
Akutbehandlung
Eine Lungenembolie ist in dem meisten Fällen ein akut auftretendes Krankheitsbild und ein medizinischer Notfall, der umgehend durch einen Spezialisten behandelt werden sollte.
Bei einer Lungenembolie kommt es zu einem Verschluss von einem oder von mehreren Lungengefässen durch ein verschlepptes Blutgerinnsel. Zumeist entsteht dieses Gerinnsel in den tiefen Beinvenen und wird da als Beinvenenthrombose bezeichnet. Lange Reisen, schwere Krankheiten oder Operationen mit Immobilisierung, Rauchen, Hormonersatztherapien aber auch Übergewicht und Schwangerschaften gehören zu den Risikofaktoren, die zu einer Thrombose führen können. Wenn sich diese Thrombose aus den Beinvenen loslöst (Embolie), gelangt sie über die grossen Venen zum Herzen und verstopft in ihrem weiteren Verlauf die Lungengefässe (Lungenembolie). Je nach Grösse des embolisierten Blutpfropfes kommt es zu einer unterschiedlich starken Verlegung der Lungengefässe und einer variablen Ausprägung der Beschwerden. Plötzlich einsetzende Atemnot, Brustschmerzen oder auch eine Bewusstlosigkeit können Hinweise für eine akute Lungenembolie sein und müssen umgehend medizinisch abgeklärt werden. Unbehandelt kann eine akute Lungenembolie zu einer permanenten Schädigung des Lungengewebes und des Herzens oder auch zum Tod führen.
Das interdisziplinäre Team des Zentrums für Lungenembolien steht mit einem erfahrenen Bereitschaftsteam aus Spezialisten der Notfallmedizin, der Intensivmedizin, der Herzchirurgie und der Kardiologie während 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr zu Verfügung und ermöglichen Ihnen eine rasche Diagnostik und Behandlung der Lungenembolie. Für die Diagnostik kommen modernste Techniken der Bildgebung zum Einsatz. Neben der hochauflösenden Computertomographie, der Szintigraphie, und der direkten Kontrastmitteldarstellung der Lungengefässe (Angiographie), stehen dem Patienten für die Risiko- und Schweregradbeurteilung der Lungenembolie auch die Ultraschalldiagnostik des Herzens rund um die Uhr zur Verfügung. Entsprechend der klinischen Risikosituation wird die zielgerichtete Therapie an den Patienten individuell angepasst und umfasst neben einer minimal-invasiven Auflösung der Lungenembolie mit dem Herzkatheter auch die direkte Gerinnselentfernung durch einen herzchirurgischen Eingriff.
Über eine entsprechende Notfall – Hotline (+41 31 632 50 00) können Patientinnen und Patienten mit bereits diagnostizierter Lungenembolie oder dem Verdacht auf eine Lungenembolie direkt und unkompliziert den Spezialisten zugewiesen werden.
Nachsorge
Neben der umgehenden Akutbehandlung bietet das Zentrum für Lungenembolien auch die weitere ambulante Nachsorge und Weiterbetreuung dieser Patienten an. Neben einer umfassenden Gerinnungsabklärung und Ursachensuche für das Initialereignis, ist es das Ziel ein Lungenembolie Rezidiv zu vermeiden und auch Langzeitschäden im Sinne einer chronisch thrombo-embolischen pulmonalen Hypertonie frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln. Spezialisten der Pneumologie und Kardiologie erstellen in einer Spezialsprechstunde einen individuellen Diagnostik- und Therapieplan. Zentrum für pulmonale Hypertonie
Chronische Lungenembolie
Das Krankheitsbild der chronischen Lungenembolie entsteht entweder durch eine akute Lungenembolie, die sich nur unzureichend unter der bestehenden Therapie aufgelöst hat, oder durch immer wiederkehrende unbemerkte kleinere Lungenembolien, die zu permanenten Verschlüssen mehrere Lungenarterien geführt haben. Schleichend beginnende Atemnot bei körperlicher Belastung oder bereits unter Ruhebedingungen könnten Anzeichen einer chronischen Lungenembolie sein und sollten weitergehend abgeklärt werden (link zum kardiologischen Ambi). Je nach Ausprägung und Lokalisation der Gefässverschlüsse erfolgt bei geeigneten Patienten gemeinsam mit international anerkannten Spezialisten eine Ballonbehandlung mit dem Herzkatheter und vorsichtige Wiedereröffnung der verlegten Lungengefässe. Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Durchblutung der betroffenen Lungenabschnitte, zu einer Widerstandsentlastung des Herzens und zu einer Beschwerdelinderung der Patienten. Das Team der Invasiven Kardiologie ist bei dieser Behandlung schweizweit führend und begleitet betroffene Patienten mit ausgewiesener Erfahrung durch diese Therapie.
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