Kardiopsychologie – genauere Informationen
Warum braucht es die Kardiopsychologie?
Die Bewältigung von Herzkreislauferkrankungen kann sehr anspruchsvoll sein. Dies weil Herzprobleme in vielen Fällen lebensbedrohlich, nicht heilbar, stark körperlich einschränkend und mit massgeblichen Veränderungen im Alltag verbunden sind. Dementsprechend hat die klinische Erfahrung und die Forschung gezeigt, dass viele betroffene Personen starke psychische Reaktionen zeigen. Dies umfasst beispielsweise ausgeprägte Ängste, Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Schlafprobleme oder Konzentrationsprobleme. Solche psychischen Reaktionen sind für die Betroffenen belastend und beeinträchtigend. Zudem haben solche Symptome einen negativen Einfluss auf den Verlauf der Herzkreislauferkrankung, weil vermehrt hormonelle und andere Prozesse ausgelöst werden, die dem Herzkreislaufsystem schaden können.
Es lohnt sich somit, diese psychischen Belastungsreaktionen spezifisch zu behandeln, um den Leidensdruck bei Betroffenen zu reduzieren sowie negative Auswirkungen auf die Herzkreislauferkrankung zu verhindern.
Wie kann die Kardiopsychologie herzkranken Personen helfen?
Die psychische Belastung durch eine Herzerkrankung hängt unter anderem stark davon ab, welche Verhaltensweisen, Denkmuster und Emotionsregulationsstrategien die betroffene Person zeigt. Durch psychotherapeutische Techniken werden Patientinnen/Patienten verhaltensbezogene, gedankliche sowie emotionsregulative Strategien vermittelt, welche die Bewältigung und Akzeptanz der Krankheit fördern können.
Für genauere Informationen zum typischen Ablauf einer kardiopsychologischen Behandlung klicken Sie bitte auf diesen Link:
Typischer Ablauf einer kardiopsychologischen Behandlung
Psychopathologische Reaktionen wie etwa eine Episode einer Majoren Depression, eine psychogene Insomnie oder eine Angststörung werden leitliniengetreu, nach evidenzbasierten Kriterien, psychotherapeutisch behandelt. Der Fokus liegt dabei auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Techniken mit integrativem Ansatz.
Eine zusätzliche medikamentöse-psychopharmakologische Unterstützung ist erfahrungsgemäss in diesem Kontext selten angezeigt. Falls sich jedoch eine Notwendigkeit ergeben sollte, kann diese durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Hause ebenfalls angeboten und begleitet werden.
Wer kann vom kardiopsychologischen Angebot Gebrauch machen?
Alle Patientinnen/-en mit kardiovaskulären Erkrankungen sowie deren Angehörige können vom kardiopsychologischen Angebot Gebrauch machen. Dies betrifft Personen, die intern kardiologisch betreut werden, oder auch solche die durch niedergelassene Kardiologinnen oder Hausärzte von extern zugewiesen werden.
Wer trägt die Kosten einer kardiopsychologischen Behandlung?
Im ambulanten Bereich werden die psychologisch-psychotherapeutischen Sprechstunden von der Grundversicherung Ihrer Krankenkasse übernommen. Im stationären Bereich fallen für Sie keine Extrakosten an, da das Angebot in der stationären Behandlung mitenthalten ist.
Wie können Sie sich für ein kardiopsychologisches Gespräch anmelden?
Falls Sie hospitalisiert sind, können Sie den Wunsch nach kardiopsychologischer Unterstützung dem Behandlungsteam (z.B. dem Stationsarzt oder der Bezugspflege) mitteilen. Im ambulanten Bereich können Sie sich durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Kardiologen anmelden lassen.